Mulde

Mulde

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Mul|de ['mʊldə], die; -, -n:
leichte [natürliche] Vertiefung im Boden, in einem Gelände:
das Haus liegt in einer Mulde.
Syn.: Grube, Loch, Senke.

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Mụl|de 〈f. 19
1. aus einem einzigen Stück angefertigtes, längl., abgerundetes Gefäß, meist aus Holz, z. B. Backtrog (Back\Mulde)
2. flache Vertiefung
3. längl. Senkung der Erdoberfläche, Gesteinssenke
[<mhd. mulde „längl., halbrunder Mehl- u. Backtrog“; vermutl. umgebildet aus muolter <ahd. muolt(e)ra, mulhtra <lat. mulotra „Melkfass“; zu mulgere „melken“]

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Mụl|de, die; -, -n:
1. leichte [natürliche] Vertiefung im Boden, in einem Gelände.
2. [mhd. mulde, wohl umgebildet aus mhd. mu(o)lter, ahd. muolt(e)ra, mulhtra < lat. mulctra = Melkkübel] (landsch.) großes, längliches Gefäß, Trog.

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I
Mulde,
 
1) Geologie: Falte.
 
 2) Geomorphologie: flache Hohlform, länglich oder rundlich; kann ringsum von sanften Hängen oder Böschungen abgeschlossen (also abflusslos) oder nach einer oder mehreren Seiten geöffnet sein (Quellmulde).
 
II
Mụlde
 
die, linker Nebenfluss der Elbe, in Sachsen und Sachsen-Anhalt, 147 km lang; entsteht südöstlich von Grimma aus der Zwickauer Mulde (166 km, aus dem Westerzgebirge) und der Freiberger Mulde (124 km, vom Kamm des Osterzgebirges), durchfließt das Mittelsächsische Hügelland und die Leipziger Tieflandsbucht, mündet im Biosphärenreservat Mittlere Elbe (Auwälder) bei Roßlau (Elbe). Talsperren an der oberen Zwickauer Mulde bei Muldenberg (seit 1925; 5,8 Mio. m3) und bei Eibenstock. An der Mulde und ihren zwei Quellflüssen liegen zwischen Penig beziehungsweise Leisnig und Bad Düben mehrere Schlösser und Burgen. Beim Aufschluss eines neuen Braunkohlentagebaus bei Pouch nahe Bitterfeld wurde 1976 das Flussbett durch das ehemalige Tagebaurestloch Muldenstein (heute Erholungsgebiet Muldestausee: Fläche 6,5 km2, Stauinhalt 15 Mio. m3) umgeleitet, benachbart davon erfolgt die Sanierung des Tagebaurestlochs Goitsche zu einem 60 km2 großen Erholungsgebiet (»EXPO-Projekt« 2000).
 

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Mụl|de, die; -, -n [2: mhd. mulde, wohl umgebildet aus mhd. mu(o)lter, ahd. muolt(e)ra, mulhtra < lat. mulctra = Melkkübel]: 1. leichte [natürliche] Vertiefung im Boden, in einem Gelände: Zwischen dem dritten und vierten Baum hatte der Boden zu einer M. nachgegeben (Sommer, Und keiner 11); Ü Mehl in eine Schüssel geben, eine M. eindrücken, Hefe hineinbröckeln (e & t 6, 1987, 58). 2. (landsch.) großes, längliches Gefäß, Trog: den Teig aus der M. nehmen, in der M. kneten; *es regnet/gießt wie mit -n (landsch.; es regnet sehr stark).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Mulde — Mulde: Mhd. mulde »längliches, halbrundes Gefäß, Mehl , Backtrog« ist wahrscheinlich umgebildet aus gleichbed. mhd. mu‹o›lter, das auf ahd. muolt‹e›ra, mulhtra beruht. Das ahd. Wort ist entlehnt aus lat. mulctra »Melkkübel«, einer Bildung zum… …   Das Herkunftswörterbuch

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  • Mulde [1] — Mulde, aus einem einzigen Stück Holz gefertigtes nachenförmiges Gefäß zum Backen, Waschen, Transportieren des Fleisches etc.; auch eine länglich viereckige Form, worin das Blei gegossen wird; daher Muldenblei, in solcher Form gegossenes Blei. –… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Mulde [2] — Mulde, linker Nebenfluß der Elbe, entsteht unterhalb Kolditz durch die Vereinigung der Zwickauer M., die bei Schöneck im sächsischen Vogtland entspringt, die Städte Zwickau, Glauchau, Rochlitz und Kolditz berührt und bei Aue das Schwarzwasser,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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